Erlassjahr

Das Erlassjahr (hebräisch שנת היובל shnat hajovel, deutsch ‚das Joveljahr‘, auch ‚Halljahr‘, ‚Jobeljahr‘, ‚Jubeljahr‘, ‚Freijahr‘ oder ‚Jahr der Freilassung‘) ist ein Gebot der Tora (Lev 25,8-55 ): Jedes 50. Jahr nach dem siebten von sieben Sabbatjahren, also nach jeweils 49 Jahren, sollten die Israeliten ihren untergebenen Volksangehörigen einen vollständigen Schuldenerlass gewähren, ihnen ihr Erbland zurückgeben (Bodenreform) und Schuldsklaverei aufheben.

Der Alternativbegriff Jubeljahr wurde seit 1300 für kirchliche Aufrufe zu einem Ablass-Jahr üblich, bei dem es um Sündenvergebung geht. Seit den 1990er Jahren beziehen sich viele entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisationen auf den biblischen Begriff „Erlassjahr“, um eine umfassende Entschuldung für hochverschuldete Entwicklungsländer und eine Reform internationaler Insolvenzverfahren zwischen Staaten zu fordern. Das Bündnis Erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung ist international tätig.


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